Meine lieben Yamis. Ich befinde mich noch in der Babypause und während mein kleiner Sprössling wächst, ist draussen alles in vollster Blüte. Wie schön, dass doch noch ein paar heisse Sommertage gekommen sind. „Yogisch“ leben - oder Yoga praktizieren - bedeutet immer auch, im Einklang mit der Natur zu sein. So gut es in unserer hektischen Gesellschaft geht. Und du merkst es vielleicht auch in dir? Wie diese langen, warmen Tage voller Licht deine Lebensfreude und Unternehmenslust aktivieren? Oder die Hitze dich zu mehr Müssiggang und Genuss verleitet? Oder das kühle YAMA der perfekte Rückzugsort ist?
Nun können wir uns im August aber auch schon ideal auf die kälteren, dunkleren Tage vorbereiten. Denn was rund um uns wächst, ist pure Magie! Falls du mich noch nicht kennst: Neben meiner Leidenschaft fürs Yoga brenne ich nämlich auch für Wildkräuter. Und so möchte ich dir heute 3 Kräuter vorstellen, die du im August unbedingt noch sammeln solltest. Aber zuerst muss ich ein bisschen ausholen.
August: Magische Erntezeit
Am 15. August beginnt der sogenannte „Frauendreissiger“: 30 Tage, an welchen Frauen in unserer Kultur früher Kräuter sammelten, zu grossen Sträussen banden und sie trocknen liessen. So war die ganze Gemeinschaft für den Winter gewappnet. In dieser Zeit des Frauendreissiger sollen Heilkräuter besonders heilende Kräfte haben. Aber warum? Wir kennen den katholischen Feiertag Mariä Himmelfahrt, der genau am 15. August stattfindet. Anscheinend widmeten die Bäuerinnen vor nicht allzu langer Zeit ihre gesammelten Kräuter Maria. Nun stellt sich aber heraus, dass schon vor dem Christentum im August sehr viel gefeiert wurde. In verschiedenen Traditionen unserer Breitengrade ist es eben der Zeitpunkt des Erntedanks. Wir ernten und danken. Letzteres besonders wichtig, um der Natur für all ihre Schätze zu danken.
Die Kelten zelebrieren Lughnasadh: Das Fest des Licht- und Erntegottes „Lugh“. Die Germanen führten Natur- und Fruchtbarkeitsrituale durch. Die Römer feierten feriae augusti, das Ende der landwirtschaftlichen Tätigkeit und den Beginn der Erholungszeit. Zu all diesen Bräuchen wurden Gaben gesammelt, oftmals mit verschiedensten Heilkräutern als Dank für die Gottheit und mit Bitte um deren Segen. (Opfergaben in Pflanzen- und Blumenform kennt man übrigens auch im yogischen Kontext, da in Indien so den hinduistischen Gottheiten Ehre gewidmet wird). Im August feiern wir also seit eh und je die Kraft der Natur. Und es wird noch magischer…
Kraftvoller Vollmond
Auch der Vollmond im August steht für Ernte, Fülle und Transformation. Dieses Jahr besonders magisch, da wir einen Supermond erwarten. Der Mond ist zu dieser Zeit grösser und heller als sonst und so wird auch seine energetische Wirkung stärker. Die Kräuter können in dieser Zeit die Energien aufnehmen und werden noch kraftvoller. Wieso also nicht „volle Hexenkraft“ aktivieren und nachts bei Mondschein Kräuter sammeln gehen? (Lad mich bitte dazu ein, wenn du was planst ;-))
Meine 3 Top-Kräutertipps
Nun die 3 Kräuter, die meiner Meinung nach für den Winter nicht fehlen dürfen. Achtung: Beim Sammeln gilt immer ein achtsamer Umgang nach dem Motto „Nimm nur so viel, wie du wirklich brauchst”.
Rosmarin: Kennen wir alle, lieben wir in der Küche, wächst sogar auf jedem kleinen Stadtbalkon. Rosmarin fördert die Durchblutung, wirkt wärmend und weckt die Geister. Perfekt für kalte Wintertage, an welchen wir nicht in die Gänge kommen. Als „Wachmacher-Tee” der ideale Kaffeeersatz.
Schafgarbe: Wächst bei uns quasi an jedem Strassenrand. Ein wahres „Allerheilmittel“. Wirkt entkrampfend, wundheilend, ausgleichend. Hilft gegen PMS, bei Blasenentzündungen, Verdauungsproblemen, Erkältungen und Fieber.
Frauenmantel: Mein persönlicher Liebling unter den Frauenheilkräutern. When in doubt: Frauenmantel. Die „kleine Alchimistin“ wirkt schützend, beruhigend und heilend bei jeglichen typischen Zyklus-, Schwangerschafts- und Wechseljahrsbeschwerden.
Und was du mit den Kräutern machst, ist ganz dir überlassen. Wir können mit ihnen räuchern, baden, massieren, kochen, sie als Dampfbad nutzen,… Die einfachste Verwendungsart ist und bleibt jedoch der Genuss als Tee. Ein kalter Winterabend, eine wohltuende Yogapraxis, eine Kerze, dein Journal und ein Tee mit Selbst gesammelten Kräutern… da freut man sich schon fast wieder auf den Winter!
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